Mit seiner Ausbildung zum Dachdecker beginnt Vinzenz Gruß 1906 im Sudetenland eine inzwischen über hundert wechselvolle Jahre dauernde Firmengeschichte. Sie führt kriegsbedingt über das thüringische Gumperda nach Eichenzell bei Fulda – und schließlich wieder zurück nach Thüringen. In ihrem Verlauf kommt der Wiener Stephansdom vor, an dem Vinzenz noch als Wandergeselle arbeitet, genauso wie Hessens schönstes Barockschloss „Fasanerie“, wo die Firma nach dem Krieg reichlich zu tun findet, oder der JenTower: Auf dem höchsten Gebäude Thüringens wird in 140 m Höhe eine Spezialabdichtung vorgenommen; ganz in der Nähe bekommt das Zeiss-Planetarium eine bis dahin weltweit einmalige, 1000 qm umfassende Spezial-Kunststoffbeschichtung.
Die Geschichte erzählt, wie Vinzenz schon 1921 Inhaber des größten Betriebs seiner Region und Innungsobermeister des Sudetengaus ist, wie man 1950 nach der Thüringer Zwischenstation in Eichenzell den Neuanfang wagt – und schließlich Christoph Gruß, Vinzenz’ Urenkel, in Thüringen ein eigenes Unternehmen gründet. Die Kontakte aus den 40er-Jahren waren über den Eisernen Vorhang hinweg stets lebendig geblieben.
So beginnt 1992 ein neues Kapitel, das seit einiger Zeit auch der in die Geschäftsleitung aufgerückte Junior aktiv mitschreibt, sein Name: Vincent. Highlights sind – neben über einer Million Quadratmeter Dachfläche, die inzwischen eingedeckt und abgedichtet wurden – zahlreiche Auszeichnungen, etwa „Vorbildlicher Ausbildungsbetrieb“, „TOP-100 Dachdecker Deutschlands“, „Unternehmer des Jahres“. Und selbstverständlich das „Produkt des Jahres 2015“ (DACHBAUMAGAZIN): der in der eigenen, 2008 gegründeten Innovationsabteilung entwickelte Dachstick für den die Dächer von Gruß GmbH 2018 mit dem BUNDESPREIS für Innovation im Handwerk ausgezeichnet wurde.
Traditionell ganz oben
Eine eigene Geschichte hat inzwischen der Heißluftballon „Smoky“ bzw. inzwischen sein Nachfolger „Smoky II“: Sein markanter Schornstein ist regelmäßig über Jena und der Region weithin sichtbar.